Panelgespräch mit Farhana Yamin (Internationale Juristin und Klimaaktivistin) und Henrike Lindemann (Geschäftsführerin, Green Legal Impact), moderiert von Coral Ruz (Positive Planet Kino)

Das Pariser Abkommen wurde von der Klimabewegung und darüber hinaus als Meilenstein gefeiert. Seitdem ist viel geschehen. Dennoch scheint der Klimawandel häufig aus dem Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken – in Deutschland etwa durch politische Rückschritte, global betrachtet durch die Politik der Trump-Administration.
Gleichzeitig gibt es wichtige Fortschritte, wie etwa das jüngste Gutachten des Internationalen Gerichtshofs, das zeigt: Die Klimaagenda bewegt sich weiterhin voran.

Der zwischen COP26 (Glasgow) und COP27 (Sharm el-Sheikh) gedrehte Dokumentarfilm Temperature Rising begleitet drei kraftvolle Aktivist:innen aus dem südlichen Afrika, die sich gegen fossile Energien, Fracking und staatliche Untätigkeit stellen. Ihre Geschichten erinnern uns daran, dass der Kampf für Klimagerechtigkeit dringender ist denn je – und dass mutige Graswurzelbewegungen trotz erheblicher Widerstände weiterhin wachsen.

Der Abend beginnt um 19:00 Uhr mit einer Podiumsdiskussion mit führenden Stimmen aus unterschiedlichen Bereichen des Klimaaktivismus – Aktivist:innen, Jurist:innen und Forscher:innen. Gemeinsam reflektieren wir über den aktuellen Stand des Klimaaktivismus:

  • Wie verstehen wir den gegenwärtigen Moment?
  • Welche Chancen und hoffnungsvollen Zeichen zeichnen sich ab?
  • Welche Keime zukünftigen Aktivismus sprießen bereits?
  • Und wie können wir uns selbst – und einander – in dieser Arbeit langfristig tragen?

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Panelgäste:

Farhana Yamin ist internationale Juristin und Klimaaktivistin, die seit über 30 Jahren vulnerable Staaten in den UN-Klimaverhandlungen berät. Sie spielte eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen des Kyoto-Protokolls 1997 sowie des Pariser Abkommens 2015, in das sie das Ziel der Netto-Null-Emissionen einbrachte – ein Konzept, das sie 2013 entwickelte. Sie hat mehrere globale Allianzen und Bewegungen gegründet oder maßgeblich geprägt, darunter das Climate Vulnerable Forum, die High Ambition Coalition und Culture COP. Als Direktorin von Impatience leitet sie aktuell das Climate Justice and Just Transition Collective und unterstützt die Philanthropie darin, Intersektionalität zu verstehen und Ressourcen an Gemeinschaften an der Frontlinie weiterzugeben. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Platz 2 der BBC Power List 2020, die sie als „Powerhouse of Climate Justice“ würdigte. Derzeit ist sie Honorary Fellow am Somerville College, Oxford, sowie Richard-von-Weizsäcker-Fellow an der Bosch Academy, Berlin.

Henrike Lindemann ist Geschäftsführerin von Green Legal Impact Germany, einer gemeinnützigen Organisation, die die Zivilgesellschaft dabei unterstützt, das Recht für Klima- und Umweltschutz wirkungsvoll einzusetzen. Als Juristin hat sie juristische Kampagnen geleitet, NGOs beraten und Strategien entwickelt, um Klimaschützer:innen besseren Zugang zu Gerichten zu ermöglichen. Zuvor arbeitete sie bei der Deutschen Umwelthilfe an Anti-Kohle-Verfahren. 2010 gründete sie Impuls – Agentur für angewandten Utopismus als Reaktion auf den gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen. Durch partizipative Projekte und Workshops unterstützt sie Gemeinschaften dabei, „Veränderung von innen heraus zu üben“. Mit der Verbindung von juristischer Expertise und kreativem Aktivismus befähigt sie Organisationen und Bewegungen zu transformativer Klimapolitik.

Positive Planet Kino ist ein Filmprogramm, das Kurzfilme, Dokumentationen und Spielfilme präsentiert, die Klimawandel, Nachhaltigkeit und verwandte Themen aus einer bewusst positiven Perspektive beleuchten. Das Gespräch wird moderiert von Coral Ruz, Mitgründerin von Positive Planet Kino.

 

Uhrzeit

19:00