Garten dem Namen nach, Garten der Natur nach – aber woher kommt das Wasser?
Durch ein radikales Begrünungskonzept beherbergt der Campus von Atelier Gardens viele Arten von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen. Sonst wäre es ja kein Garten! Viele der von den Harris Bugg Studios sorgfältig geplanten Pflanzen auf dem Gelände sind trockenheitsresistent, aber ein Teil der Bepflanzung benötigt dennoch Wasser. Um den Bedarf an Trinkwasserquellen zu begrenzen, wurden – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitskonzepts des Campus – Maßnahmen ergriffen, um das Regenwasser vor Ort aufzufangen. Dieser Ansatz spiegelt nicht nur die Nachhaltigkeit wider, sondern steht auch im Einklang mit den Grundwerten von Soil, Soul, Society und Celebration von Atelier Gardens.
Nun zu den konkreten Details:
Für das Gelände der Ateliergärten sind insgesamt drei Regenwassersysteme geplant. Der Prototyp ist die Regenwasserbewirtschaftungsanlage im Westen. Hier werden vor allem Teile der Dachflächen von Atelier 1, Atelier 2 und Haus 9 sowie ein sehr kleiner Teil der (noch) versiegelten Verkehrsfläche an die Zisterne (West) angeschlossen.
Um die hygienische und ästhetische Unbedenklichkeit des Regenwassers für die Toilettenspülung und die Gartenbewässerung zu gewährleisten, wurde über die Qualität und Beschaffenheit der jeweiligen Niederschlagswassereinzugsgebiete hinaus ein mehrstufiges Reinigungsverfahren realisiert.
1. der Schlammfang hält grobe Schwimmstoffe und Schmutz zurück.
2. der beruhigte Zufluss in den Schlammfang begünstigt, dass sich feinste Schmutzpartikel am Boden absetzen können und gleichzeitig verhindert wird, dass das einströmende Wasser das Sediment wieder aufwirbelt.
3. Schmutzpartikel, die leichter als Wasser sind (z.B. Pollen), schwimmen auf der Wasseroberfläche. Wenn das Regenwasser in die Zisterne überläuft, verhindert der so genannte Überlaufsiphon, dass diese schwimmenden Schmutzpartikel in die Tanks gelangen, was für eine gleichbleibend klare und frische Wasserqualität wichtig ist.
4. Die Regenwasserpumpe saugt das Regenwasser über einen schwimmenden Zulauf im oberen Teil der Zisterne an. Hier befindet sich die beste Wasserqualität (ca. 10 cm unter der Wasseroberfläche).
5. Da das Regenwasser zum einen für die Toilettenspülung und zum anderen für die Tröpfchenbewässerung verwendet wird, muss verhindert werden, dass Fremdpartikel >100 μm (= Feststoffe wie Rostpartikel oder Sandkörner) Korrosionsschäden in Leitungen und Armaturen verursachen. Der Einbau des Rückspül-Feinfilters verhindert solche Betriebsstörungen.
Alle angeschlossenen Verbraucher werden über ein separates Leitungsnetz versorgt, das vom Trinkwassernetz vollständig getrennt ist. Eine automatisch gesteuerte Pumpe pumpt bei Bedarf Wasser in das Leitungsnetz. Wird das Regenwasser knapp, wird es aus dem Trinkwassernetz gespeist.
Neben der Sammlung und Nutzung müssen auch Regenereignisse berücksichtigt werden, die zum Überlaufen der Zisternen führen. Die realisierte Systemlösung umfasst daher Versickerungsgräben, um das Regenwasser zu versickern und in den natürlichen Wasserkreislauf zurückzuführen.
Auch wenn Sie die unterirdischen Auffangzisternen nicht sehen können, werden Sie im Frühjahr die Auswirkungen auf den Garten sehen können! Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst!